
Heute geniesst Matthias seinen ersten Tag unter Jungs. Mit seinem amerikanischen Kollegen Craig Allen und ihrem gemeinsamen spanischen Kollegen Jorge Castro ist er heute früh zum Bandelier National Monument gefahren, um sich mit weiteren Forstwissenschaftlern Gedanken über die sehr trockenen Wäldern zu machen. Craig wohnt in Santa Fe, aber sein offizieller Arbeitsplatz liegt in diesem atemberaubenden Park, der nach einem Schweizer Bänker und selbstgelernten Ethnologen genannt wurde – aber das ist eine andere Geschichte.
Wenn Matthias spät heute Abend zurück kommt, wird er entweder über viel Neues auf diesem Blog berichten wollen, oder sich einfach eine kühle Corona gönnen. Also schreibe ich hier über unsere Wanderung von vorgestern.
Für unseren ersten Ausflug hatte Matthias eine Wanderung ganz in der Nähe ausgewählt. In knapp 15 Minuten hatten wir plöztlich die Stadt verlassen. Die Macchia wurde langsam dichter, liess bald den Nadelbäumen Vortritt, und 20 Minuten später kamen wir auf den Parkplatz der Santa Fe Skistation auf ca. 3100 m.ü.M. – immer noch mitten im Wald!
[googlemaps https://maps.google.com/maps?f=q&source=s_q&hl=en&geocode=&q=namb%C3%A9+lake&aq=&sll=35.682493,-105.983036&sspn=0.201064,0.445976&t=h&ie=UTF8&hq=&hnear=Nambe+Lake&ll=35.800144,-105.776748&spn=0.006274,0.013937&z=14&output=embed&w=425&h=350]
Mit 12 Kilometern und 640 Meter gesamten Höheunterschied sollte laut Wanderführer die Wanderung bis zum Nambé Lake „moderate“ (mässig) sein – zugegeben, mit „einigen steilen steinigen Aufstiegen“. Inzwischen habe ich in online Beschreibungen gelesen, dass sie als „difficult“ und „strenous“ gilt. Auf dieser Höhe kann es tatsächlich ganz schön angstregend sein, einen gnadenlos steilen Hang schnurstracks hinaufzusteigen. Hut ab für Hannah und Marie, die sich (fast) nie beklagt haben und sich beim Laufen sogar ständig unterhielten! In ihren Posts haben sie bereits über die märchenhaften Zitterpappeln und den zahmen Meisenhähern erzhält, die auch uns Erwachsene begeistert haben.
Vor dem letzten Anstieg machten wir unsere Mittagspause am Rand eines offenen Feuchtgebietes. Neben den feuerroten Castillejas (auf Englisch „Indian paintbrush“) und altvertrauten Eisenhüten zogen mir unbekannte gelbe Blüten eine vielfältige Insektenwelt an. Während unseres Picknicks schlichen sich dunkle Wolken an, weshalb wir Nambé Lake vorsichtshalber den Rücken zudrehten. Schade, denn der See soll spektakulär sein. Ein anderes Mal probieren wir es vielleicht bis dort oben – zum Beispiel, wenn wir uns zu sehr nach wundervollen schweizerischen Berglandschaften sehnen!
Michèle
Unsere Lieben! Herzlichen Dank euch allen für die spannenden Beiträge. Weiter so!
Herzliche Grüsse Ursi und Martin