Meine neue Schule ist einfach so unglaublich schön, toll, wundervoll und cool!!! Zuerst einmal, die Stimmung ist genial, alle Mädchen achten sich. Da wir nur 34 oder 35 Schülerinnen sind, und zwar in der ganzen Schule, gibt es trotz Altersunterschiede viele Freundschaften. Meine beste Freundin in der 6. Klasse heisst Willa, ist unglaublich freundlich und lustig, und spielt ebenfalls Geige.
An meinem zweiten Schultag hatte ich history (auf Deutsch wie Geschichte). Mitte in der Stunde tat meine Lehrerin so, als wäre sie hingefallen (also ich denke, sie hat es extra gemacht, denn sie hat wirklich gut schauspielert). Dann sagte sie, wir sollten schreiben, was wir gesehen oder gehört haben. Anschliessend hat jede ihren Text vorgelesen und wir konnten feststellen, wie unterschiedlich unsere Berichte waren. Die Lehrerin erklärte uns, dass man zum Beispiel 15 verschiedenen Leuten beauftragen könnte, über das gleiche Ereignis einen Bericht zu schreiben, und am Schluss hätte man 15 werschiedene Berichte, und zwar aus 15 verschiedenen Sichten.
Heute haben wir mit der ganzen Schule zwei Spiele gespielt.
Beim Ersten sind wir in Gruppen von 9 oder 8 Spielern in einen Kreis gestanden und haben uns an den Händen gehalten. Eine Lehrperson stand bei jeder Gruppe und hat einen Luftballon in die Mitte von jedem Kreis geworfen. Ohne die Hände loszulassen, hat jede Gruppe versucht, den Ballon ja nicht den Boden berühren zu lassen. Denn jedes Mal wenn der Ballon den Boden berührt, darf die ganze Gruppe ein Körperteil bis zum Ende des Spiels nicht mehr benutzen. Wenn eine Gruppe all ihre Körperteile „verloren“ hat, muss sie sich hinsetzen. Sieger ist die letzte Gruppe, die noch steht. Übrigens: Die Gruppe, in der ich war, hat verloren!
Bei dem zweiten Spiel haben wir zwei Gruppen gemacht und sind zu unserem Beach-Volleyball-Feld gegangen. Anstelle des Netzes war ein Seil ungefähr auf einem Meter Höhe zwischen den beiden Pfosten gespannt. Jede Gruppe musste dann versuchen, alle ihre Mitglieder (heil 🙂 ) über das Seil zu befördern. Dabei durften wir das Seil nicht berühren. Ansonsten mussten alle, die schon drüben waren, wieder zurück und das Team musste von vorne beginnen. Unsere Gruppe hat ziemlich schnell herausgefunden, wie es am besten geht: Zuerst haben wir alle mittelschweren und -grossen Mädchen hochgehoben und sie rüber „katapultiert“. Als die Leichteste war ich die Letzte und die Anderen mussten mich wie mit einem Kran rüberheben. Und da hat unsere Gruppe gewonnen! Nach unserem Gewinnen haben viele in meiner Gruppe mir die Hand geschüttelt und gesagt: „Thanks for being small, Marie!“. Viele haben mich hochgehoben und gestaunt, wie leicht ich bin :-). Aber wenn hätten auch nicht gewonnen, wenn es nicht die grosse Toreh oder die starke Nathalie gäbe. Es braucht unterschiedliche Leute.
Ich liebe diese Spiele! Bei beiden mussten zuerst miteinander kommunizieren, um eine Strategie herauszufinden. Beim zweiten Spiel haben die Lehrer uns erklärt, dass es darum ging, einander zu vertrauen und zu lernen, in Gruppen zu arbeiten. In der Santa Fe Girls School wird viel und für alles mögliche in kleineren oder grösseren Gruppen gearbeitet. Das finde ich super! Hier habe ich wirklich das Gefühl, dass ich dazu gehöre.
Endlich ein Mal, bin ich stolz, klein zu sein!
Marie