Season’s greetings

Angel from Santa FeAls Matthias und ich unseren letzten Weihnachtsbrief geschrieben haben, beteten wir, dass unsere grossen Pläne für 2012 wahr werden würden. Wir waren kurz davor, ein einjähriges „Sabbatical“ in Santa Fe, Neu Mexiko, zu beantragen, das im Juli starten sollte. Stellt euch vor, wie glücklich wir waren, als unser Projekt im späten Januar angenommen wurde!

Matthias würde einige wissenschaftlichen Artikeln schreiben, mit Craig Allen, einem brillanten und netten Waldforscher aus Santa Fe, zusammen arbeiten, seine Habilitation beenden und durch lokale Kontakte herausfinden, wie man das Schweizer Waldbeobachtungsprogramm verbessern könnte. Ich würde mit verringertem Pensum arbeiten, was mir Zeit für neue kreative Möglichkeiten geben würde.

Im Februar verbrachten wir zehn Tage in Santa Fe, um eine Privatschule und ein möbliertes Haus zu finden. Wir fanden beides, und zwar so nahe beieinander, dass die Schule zu Fuss zu erreichen ist. Hannah und Marie fühlten sich vom ersten Besuch in der Santa Fe Girls School an schon wie zu Hause. Wir konnten kaum glauben, dass wir das Glück hatten, dort bald ein ganzes Jahr zu leben.

Der Höhepunkt des Frühlings war Hannahs Theateraufführung als die Hauptrolle in Momo, Michael Endes Kultroman, zu einem Theaterstück umgeschrieben bei zwei Lehrern und teilweise auch ihrer Oberstufe-Theatergruppe. Die Premiere war an Hannahs dreizehntem Geburtstag – was hätte ein schöneres Geburtstagsgeschenk sein können? Dann verbrachten wir eine Woche in Süditalien, wo wir Pompeji und Matera, eine alte Stadt, die berühmt für ihre in den Fels gemeisselte Häuser ist.

Viele von euch folgen unseren Familienblog. Ihr wisst, wie viele Gelegenheiten für sportliche, kulturelle und naturorientierte Aktivitäten wir erkundeten, und wie viel Spass wir während unserem 4’700-km Campingtrip nach Colorado hatten. Als Matthias im Herbst für ein paar Wochen zurück in die Schweiz flog, bemerktet ihr sicher, wie sehr die Mädchen und ich unseren Alltag als temporäre Dreiergruppe genossen haben.

Am 31. Oktober ist diese Dreiergruppe definitiv geworden und unser Leben hat sich für immer geändert. Wir haben grossartige Unterstützung in Europa und hier in Santa Fe bekommen, wofür wir sehr dankbar sind. Trotzdem, trauern ist ein einsamer Prozess, der oft auf meine Energie läuft. Besonders in der Adventszeit möchte ich den Mädchen und mir so viel Ruhe und Zeit wie möglich gönnen. Deshalb danke für euer Verständnis, dass ich nicht jedem von euch persönlich antworten kann.

Wir finden grossen Trost in der Gewissheit, dass Matthias jetzt mit seinem Schöpfer ist. Er war ein wundervoller Mann und Vater, und wir fühlen seine Anwesenheit als unser Schutzengel. Wir beten, dass 2013 euch allen Gesundheit, Frieden und Glück bringen wird.

Gott segne euch und Frohe Weihnachten!

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