Wilde Verfolgungsjagden in unserem Garten

Schon bei unser Ankunft in unserem neuen Heim, begrüsste uns die ‚Haustaube’. Genauer gesagt brütet eine ‚White-winged Dove’ (auf deutsch wohl Weissflügeltaube) unter dem Vordach der Terrasse. Sie lässt sich nicht stören, wenn wir auf der Terrasse arbeiten oder unter ihrem Nest lang laufen. Nur einmal hat sie in Panik ihr Nest verlassen, als eine Art Sperber (wohl ein ‚Sharp-shinned Hawk’) im Garten auftauchte. Den haben wir dann vertrieben, um unser Taube zu behalten, und damit wohl aktiv in die Nahrungskette eingegriffen.

Das haben wir wohl auch, als wir vor drei Tagen einen Kolibri-Fütterer aufgehängt haben. Vorher ist nur ab und zu ein Kolibri vorbeigezischt, aber sonst hat man sie praktisch nicht gesehen. Doch schon am Morgen nach dem wir den ‚Feeder’ aufgehängt haben, ging es los. Plötzlich sind die Kolibris überall und wilde Verfolgungsjagden spielen sich im Garten ab. Auf Video konnte ich es bisher nur beschränkt festlegen, da die Schauspieler sich nicht kamera-freundlich bewegen.

Ein ‚Rufous Hummingbird’ Männchen hat sich nun unseren Garten samt dem Feeder zum Revier gemacht. Er sieht wirklich beeindruckend schön aus, orange-braun auf  Rücken und Schwanz, grün an der Seite und glänzend orange-rote Kehle. Wir nennen ihn einfach ‚The king’.  Sobald er einen Eindringling bemerkt, geht er auf ihn los und eine wilde Jagd durch den Garten beginnt. Trotzdem gelingt es einigen Eindringlingen, sich unbemerkt bis zum Feeder vorzudringen und sich ein paar Schlucke Zuckerwasser zu gönnen (nein besser, das Essen ist ganz auf die Nahrungsgrundlage der Kolibris zurechtgeschnitten).

Drei Kolibri-Arten scheint es in unserem Garten zu geben. Neben dem Rufous Hummingbird haben wir bisher den ‚Black-chinned’ und den ‚Broad-tailed’. Männchen des letzteren kündigen sich durch ein unglaubliches Sausen an, wenn sie angerast kommen. Die besitzen einen ungemeinen Metabolismus – oder es muss irgendwelche Aufputschmittel im Feeder geben.

Matthias der glückliche Vogelbeobachter